Bischof Algermissen predigte in ökumenischem Gottesdienst zu Kasseler Stadtjubiläum
„Weil es nur einen Geist gibt, muss es unter denen, die sich zu Jesus Christus bekennen, eine Grundsolidarität geben, die weit vor allen persönlichen Vorlieben, kirchlichen Strömungen, theologischen und politischen Richtungen liegt.“ Dies stellte der katholische Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, am Pfingstmontag in Kassel heraus. In seiner Predigt in einem ökumenischen Gottesdienst, den der Oberhirte gemeinsam mit dem evangelischen Bischof Dr. Martin Hein in der Martinskirche zum 1100-jährigen Stadtjubiläum Kassels feierte, fragte Algermissen nach der Zukunft des christlichen Glaubens und der Kirchen in einer Gesellschaft, die sich mehr und mehr von ihren christlichen Wurzeln trenne. Die Antwort hierauf ergebe sich aus dem Pfingstereignis, in dem Jesus seinen Jüngern seinen Lebensatem schenkte: „Nicht atemloser Aktionismus ist rettend, sondern der Atem Jesu Christi.“
Die Wirkungen des Geistes seien laut Bischof Algermissen über die Jahrhunderte bis heute zu spüren: „Ich denke an Christen, denen ich bei meinen Besuchen und Visitationen in den Gemeinden, Städten und Dörfern begegnet bin. Ihr ehrenamtlicher Einsatz zugunsten der Caritas, zumeist still und unentdeckt, heilt viele Wunden und offenbart, wes Geistes Kinder sie sind.“ Der Bischof würdigte auch alle, die sich in den kirchlichen Kindertagesstätten, Schulen, Krankenhäusern, Seniorenheimen und Sozialdiensten in der Nachfolge Jesu zugunsten einer friedlichen Gesellschaft einsetzten, sowie jene, die Gewalt in den unterschiedlichen Formen offen legten. „Ich denke auch an alle, die sich aus dem Evangelium heraus für das Gemeinwohl politisch einsetzen, wohl wissend, dass nicht Politik den Menschen verdirbt, sondern vielmehr verdorbene Menschen die Politik.“
Es sei gut zu wissen, dass die Christen um das Wohl ihrer Stadt Kassel nicht nur beteten, sondern der Menschen wegen, die ihnen am Herzen lägen, auch gemeinsam arbeiteten. „Ich danke allen, die das mit Profil und klarer Haltung tun und sich nicht schämen, ihre christlichen Quellen und kirchliche Bindung zu bekennen“, schloss der Bischof von Fulda.
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